Ausstellungstitel: METAMORPHOSIS OF VISION
Künstler: Kenneth Blom
Ort: Luisa Catucci Gallery, Brunnenstr. 170, 10119 Berlin
Vernissage: 16. Januar 2025, 18–21 Uhr
Dauer: 17. Januar – 8. März 2025
Ausstellungstitel: METAMORPHOSIS OF VISION
Künstler: Kenneth Blom
Ort: Luisa Catucci Gallery, Brunnenstr. 170, 10119 Berlin
Vernissage: 16. Januar 2025, 18–21 Uhr
Dauer: 17. Januar – 8. März 2025
Einfachheit ist kein Ziel in der Kunst, sondern Einfachheit wird unwillkürlich erreicht, indem man in den wahren Sinn der Dinge eintaucht.
— Constantin Brancusi
In einer Welt, die sich rasch verändert, steht der Begriff der Metamorphose im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit Identität und Wahrnehmung. In seiner neuesten Serie, Metamorphosis of Vision, untersucht Kenneth Blom die zeitgenössische Identität und ihre Verbindungen zur Vergangenheit—sei sie fern oder nah. Diese Reflexionen manifestieren sich in Werken, die als abstrakte, jedoch nicht verzerrende Spiegel der Gesellschaft fungieren. Blom fängt das Wesen architektonischer Formen in unserer Landschaft ein, die oft vom unaufmerksamen Blick übersehen werden, und verwandelt sie in eine tiefgreifende visuelle Sprache, die geografische und kulturelle Grenzen überschreitet.
Bloms Gemälde erforschen das Zusammenspiel zwischen architektonischen Archetypen und der Präsenz des Selbst. Der Einbezug von Schatten und unbestimmten menschlichen Figuren führt die Idee eines universellen menschlichen Archetyps ein—gemeinsame Verhaltens-, Gefühls- und Denkmuster, die tief im kollektiven Unbewussten verankert sind. Diese Archetypen umfassen die wesentlichen Erfahrungen des Lebens und die erzählerischen Strukturen, die verschiedene Kulturen, Epochen und Kontexte verbinden.
Bloms Welt besteht aus Strukturen, die existieren wollen, aber unvollständig bleiben, und Formen, die versuchen, etwas zu enthalten, deren Inhalt jedoch ungewiss bleibt. Seine Arbeit transzendiert die Zeit und friert sie in einem metaphysischen Bild ein, in dem Stille als greifbares auditorisches Erlebnis wahrnehmbar wird. Farben spielen in Bloms Kompositionen eine zentrale Rolle: strahlende Blautöne, mit Grau gemilderte Rottöne und zarte Grüntöne schaffen ein dynamisches Organismus aus Farben. Pinselstriche fließen wie Ströme und durchdringen den Raum mit emotionaler Lebendigkeit, wobei die Farben nicht nur sensorische Elemente, sondern Träger von Intimität und Ideen sind.
Diese visuelle Wahrheit ist untrennbar mit dem konzeptuellen Rahmen verbunden, der sich aus dem Blick von Künstler und Betrachter ergibt. Bloms Einsatz der Kamera vermittelt diese Interaktion und schafft einen einzigartigen Dialog zwischen Interpretation und Abweichung. Die von ihm dargestellte Welt wird zu einem illusorischen Raum, reich an Signalen, die eine Nostalgie nach der Vergangenheit widerspiegeln—ein Übergang, der in einer scheinbar statischen Realität eingebettet ist, die tief in unser Bewusstsein hineinwirkt.
Wie Mircea Eliade feststellt, stellt die Schaffung eines heiligen Raumes—wo mythische Erzählungen in der Gegenwart, außerhalb der Grenzen der Zeit, wiedererlebt werden—die archetypische Antwort der Menschheit auf ihre Angst vor Geschichte, Veränderung und Auflösung in die Vielheit dar.
Massimo Scaringella