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Sebastian Klug

*1981 München, lebt und arbeitet in Berlin
Ausbildung
2002-10 Architekturstudium an der TU Cottbus (Diplom 2010)
2004-05 Erasmus-Jahr an der IUAV Venedig, Italien
2006-07 Free Mover-Semester an der ETSA Granada, Spanien
2007-08 DAAD-Stipendium für Workshops an der American University Cairo,
Escola da Cidade Sao Paulo und Pantelleria (Sizilien)
2016-17 Studium der Fotografie, Neue Schule für Fotografie Berlin

Sebastian Klug

*1981 München, lebt und arbeitet in Berlin
Ausbildung
2002-10 Architekturstudium an der TU Cottbus (Diplom 2010)
2004-05 Erasmus-Jahr an der IUAV Venedig, Italien
2006-07 Free Mover-Semester an der ETSA Granada, Spanien
2007-08 DAAD-Stipendium für Workshops an der American University Cairo,
Escola da Cidade Sao Paulo und Pantelleria (Sizilien)
2016-17 Studium der Fotografie, Neue Schule für Fotografie Berlin

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Sebastian Klug (*1981 in München) ist bildender Künstler und Fotograf in Berlin. Seine Arbeit bewegt sich zwischen Fotografie, Skulptur, Papierarbeit und Installation. Schon während seines Architekturstudiums (Diplom 2010) beginnt er seine Streifzüge und Begegnungen im Berliner Nachtleben mit einer Nokia 6300-Handykamera zu dokumentieren. Die von starkem Bildrauschen und Kontrasten geprägten Aufnahmen fangen die Sehnsucht nach Auflösung seiner Protagonisten und seiner selbst kongenial ein und bilden ein atmosphärisch dichtes, visuelles Tagebuch. Die erste umfangreiche Ausstellung der Serie auf dem Monat der Fotografie Berlin 2010 wird zu einem Highlight des Festivals gewählt, weitere, europaweite Ausstellungen und Publikationen folgen.

Im Rückgriff auf die Praxis seines Studiums beginnt Klug mit den Drucken der Fotografien zu experimentieren und das Fotopapier als Ausgangsmaterial für skulpturale und räumliche Transformationen zu begreifen. Durch das Schneiden und Verweben mehrerer Drucke eines Bilds entstehen dreidimensionale Hybride zwischen Bild und Objekt. Je nach Position der BetrachterInnen stehen die optischen, haptischen und plastischen Eigenschaften des Bildträgers im Vordergrund, oder die Verfremdung des Inhalts durch manuelle Eingriffe und eine aus dem Webprozess resultierende, grobe Verpixelung. Visuelle und materielle Elemente gehen in der physischen Präsenz der Objekte eine untrennbare Einheit ein. Durch das Experimentieren mit unterschiedlichen Techniken und Formaten werden seine Arbeiten in der weiteren Entwicklung immer plastischer und wachsen unaufhaltsam in den Raum.

Auf Einladung des MUCA Munich, eine Rauminstallation im Münchner KUNSTLABOR 2 zu realisieren, schafft Klug 2021 eine begehbare, immersive Installation aus Fotografien seiner Nacht-Serie. Die tiefblauen, vertikalen Bildstreifen sind so an Wänden und Decke befestigt, dass sich eine wellenartige Struktur über den gesamten Raum zieht, die Assoziationen zu Höhlen, Unterwasserwelten oder Weltraumfotografien evoziert. Seit diesem Sprung weg von der mobilen Wandarbeit und hin zur Gestaltung eines immersiven Raumerlebnisses liegt der Fokus seiner Arbeit auf der Konzeption bild-basierter Installationen. Parallel dazu verwendet er immer häufiger Bildmaterial aus Recherchen zu einem bestimmten Thema. So sind es bei der Skinny Guys-Serie von 2023 Bilder von sozialen Medien zu Körpertransformationen, die zum Ausgangspunkt der frei im Raum stehenden Skulpturen werden. Stellt das Schneiden und Tackern der bis zu 40 m langen Bildstreifen eine Analogie zu Techniken der Schönheitschirurgie dar, übersetzt das Mäandern des Bands um einen tragenden Kern die Idee der freien Formbarkeit unserer Körper in eine organisch-plastische Form. Ebenfalls im Netz gefundene, an einem langsam drehenden Gerüst befestigte theatralische Inszenierungen von SUVs vor scheinbar wilder Natur, finden durch das Abschneiden der Luxuskarosserien zu ihrer skulpturalen Form. Die „Befreiung“ der Natur von ihrem Ballast wird in Schöne Welt(2023) zu einem ironischen Kommentar zur Überschwemmung unserer Städte mit immer größeren Fahrzeugen, in dem die kritische Hinterfragung einer an Ur-Instinkte appellierenden Marketingstrategie zum Ausgangspunk der Formfindung wird. In der begehbaren kinetischen Installation Fuji San(2022) ist es der berühmte japanischen Berg, der abgeschnitten und am Boden verteilt nur die zufälligen, klischeehaften und mitunter kitschigen Randmotive der angeeigneten Touristenfotos übrig lässt. Die für die topografisch eher flache Hafenstadt Bremerhaven entworfene Installation lädt zur Begehung des durch die Inversion des Bergmassivs zum schwebenden, sich langsam um die BesucherInnen drehenden Luftraums ein.

Klugs jüngste Installationen werden u.a. im Freundeskreis Willy-Brandt-Haus in Berlin, dem Photoszenefestival Köln, Artspace Bremerhaven, Feel Festival und der Schlosskirche Rumpenheim gezeigt. 2019 wird er als „Artist Quarterly“ von Sotheby’s München vorgestellt, 2021 für den „Preis der Nationalgalerie“ nominiert und 2023 mit dem „Rumpenheimer Kunstpreis DIANA“ ausgezeichnet.

Preise/Förderungen
“Rumpenheimer Kunst.Preis.DIANA 2023”, recipient
“Kulturförderung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg 2023” – culture grant, recipient
“Preis der Nationalgalerie 2021”, nomination

Solo und Duo Ausstellungen
2023 “Himmelszelt”, Installation, Schlosskirche Rumpenheim, Offenbach
2023 “MATEREALITIES”, with Antonia Gruber, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus, Berlin and
Beiste Kunstraum, Photoszene Festival, Köln
2022 “Werkschau”, KUNSTLABOR 2, Munich
2022 “Don’t look now! A voyeuristic view”, with Nadja Lana, Gallery N° 10, Berlin
2021 “Polyflowers//Technocolor”, with Vanessa Leissring, Photoszene Festival Cologne
2020 “Photographic Landscapes”, European Month of Photography, Mainoeuvre, Berlin
2020 “Fragmented Realities”, with Markus J. Becker, Andreas Reinisch Project, Berlin
2019 “Interwoven”, Artist Quarterly, Sotheby’s München, Munich
2018 “Blue memories”, Bernheimer Contemporary, Berlin
2016 “Diese Ausstellung”, Tamtam Bar (Münchner Kammerspiele), Munich
2013 “Nattens Møder i Berlin”, Mellemrummet, Copenhagen
2013 “Dissolutions”, Factory Street Gallery, Helsinki
2010 “Durch die Nacht”, European Month of Photography, Galerie Ina Köhler, Berlin
2010 “Es war so schon bei dir Marie…”, Fenster 61, Berlin
2010 “In the Nighttime”, Galerie Fango, Cottbus

Gruppenausstellungen
2023 “Weite Felder”, Kunstgut Krahne, Kloster Lehnin
2023 “Keep your eyes peeled”, AFF-Galerie, Berlin
2023 “Hdden Messages”, Glue Berlin, Berlin
2023 “Photo Jungle”, Installation, Feel Festival, Lichterfeld
2022 “Artspace Bremerhaven”, Festival, Alte Bürger, Bremerhaven
2022 “Mindscape”, studio exhibition curated by Suzy Royal and Luisa Catucci, Berlin
2021 “KUNSTLABOR 2”, site specific installation, MUCA Munich
2021 “Direkte Auktion”, exhibition and auction, Pirol Studios, Berlin
2019 “Other Identity”, Giudi & Schoen, Genua
2018 “Ansbach Contemporary”, biennial for contemporary art, Ansbach
2018 “Here 3”, Cavallerizza Irreale, Turin
2017 “Streamflow”, Bernheimer Contemporary, Berlin
2016 “When did we stop playing?”, Anna Laudel Contemporary, Istanbul
2016 “Berlin Art Week Exhibition”, Enter Art Foundation, Berlin
2015 “Die Lichtenberg Norm”, Galerie Zwitschermaschine, Berlin
2014 “Shunga – Träume einer fliessenden Welt”, Glashaus/Arena, Berlin
2013 “Nighthawks Neukölln”, Galerie Michaela Helfrich, Berlin
2013 “Berlin meets Wiesbaden”, Galerie Grötecke, Wiesbaden
2012 “Portrait Salon”, slide show, London, Leeds, Cardiff, Brighton
2011 “…off the beaten tracks”, Neonchocolate Gallery Berlin
2011 “Berlinoir”, Schiume Festival, Forte Marghera, Venice

Veröffentlichungen & Presse
Super Massive Blackhole Magazine, Issue 11
“Berlin What?”, book by Olliver Thoben a. Uwe Neu, Verlag Die Neue Sachlichkeit, Berlin 2013
“Berlijn voor Gevorderden”, book by Jaco Boer and Bram Vermeer, Amsterdam 2012
“Berlinoir”, photo book by AGLU, 2012
“Einmal etwas genauer hinsehen”, Offenbach Post, 18.9.2023
BR – Space Night Science, Interview with Dr. Heino Falcke about the first photographic proof of
Sagittarius A, filmed in KUNSTLABOR 2, 6.5.2022
Exibart, Interview (Online, 2022)
Munichmag, Exhibition review (Online, 2021)
Juliet Magazine, Exhibition review (Online, 2019)
“Internationale Kunst in der Klostergalerie”, Frankenpost, 12.5.2019
“Berlijn danst”, Jaco Boer in Tijd, Amsterdam 14.4.2012
“Durch die Nacht, von der Sehnsucht nach Auflösung in 1000 Pixel”, by Ina Köhler, Museumsjournal 04.2010
“Techno, Tristesse, Tacheles”, by Daniel Grinsted, Tagesspiegel, 29.10.2010

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