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SOLILOQUY

Ausstellungstitel: SOLILOQUIUM
Künstlerin: Maike Freess
Ort: Luisa Catucci Galerie, Brunnenstr. 170, 10119 Berlin
Vernissage: 17. Oktober 2024, 18-21 Uhr
Laufzeit: 18. Oktober – 23. November 2024
Kuratorin: Luisa Catucci

SOLILOQUY

Ausstellungstitel: SOLILOQUIUM
Künstlerin: Maike Freess
Ort: Luisa Catucci Galerie, Brunnenstr. 170, 10119 Berlin
Vernissage: 17. Oktober 2024, 18-21 Uhr
Laufzeit: 18. Oktober – 23. November 2024
Kuratorin: Luisa Catucci

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Die Ausstellung Soliloquy, die im Oktober in der Luisa Catucci Galerie in Berlin-Mitte eröffnet wird, beleuchtet eingehend das Zusammenspiel von Körper und Geist. Maike Freess ist eine international renommierte deutsche Künstlerin, deren künstlerische Forschung, während sie verschiedene Techniken und Ausdrucksformen nutzt, ständig im Mittelpunkt des vielschichtigen psychologischen Bereichs des Individuums steht, ausgelöst durch persönliche, soziale und politische Prozesse. Innerhalb ihres künstlerischen Prozesses morphieren und transmutieren die Themen, enthüllen verborgene Wünsche und verwischen die Grenzen zwischen dem Greifbaren und dem Fantastischen.

Ein Soliloquium, traditionell ein Stilmittel im Theater, um die innersten Gedanken eines Charakters zu offenbaren, wird hier zu einer Metapher für Maike Freess’ Erforschung des Dialogs zwischen Psyche und Körper. Die Ausstellung stellt dieses innere Monolog dar, in dem sich die körperlichen und kognitiven Bereiche in einem intimen Gespräch engagieren, wobei die Unvollkommenheiten des Körpers im Vordergrund stehen im Vergleich zur transzendentalen Reichweite der Psyche.

Freess’ Untersuchung der körperlichen und psychologischen Bereiche, mit ihren inhärenten Unvollkommenheiten, Einschränkungen und Instabilitäten, führt sie dazu, die untrennbare Verbindung zwischen dem körperlichen Wesen des Menschen und seiner transzendentalen kognitiven Erweiterung—dem Geist—zu erforschen. Die unvermeidlichen Unvollkommenheiten des Körpers geben der Psyche in ihren vielfältigen Dimensionen—spirituell, humoral und intellektuell—Vorrang. Freess seziert körperliche Formen und konzentriert sich auf die Entstehung einer neuen Realität, die an ein künstliches Memoir erinnert—ein Ergebnis der untrennbaren Verbindung zwischen der umgestalteten körperlichen Form und den Feinheiten der menschlichen Psyche.

Um ihr inneres Universum auszudrücken, nutzt Maike Freess verschiedene Techniken wie Video, Fotografie, Installation und Skulptur. Ihr Hauptmedium jedoch ist das Zeichnen.

Ihre virtuose Technik manifestiert nicht nur eine Fülle starker, manchmal harter imaginativer Tiefe, sondern übt auch eine inhärente magnetische Kraft aus, die den Betrachter beinahe zwingend in ihren künstlerischen Kosmos zieht. In ihren Zeichnungen, die durch den gezielten Einsatz feiner weißer Linien auf schwarzem Papier und durch strategische Unterbrechungen der Dichte voluminöse Akzente setzen, erschafft Freess durch den Kontrast mit präzisen weißen Konturen und gezielt eingesetzter Farbe unendliche Möglichkeiten auf Papier. So erhebt sie das künstlerische Substrat von der bloßen Materialität zu einem Medium, das emotionale Resonanz verstärkt – ein Bereich, in dem ihre dekonstruierten Realitäten greifbare Lebendigkeit erreichen.

Während ihre Hand über methodische und klare Kontrolle des Stiftes verfügt, ist in den letzten Jahren eine spürbare Abstraktion in ihrem Werk zu erkennen, das zuvor präzise figürlich war. Diese Entwicklung grenzt an den Surrealismus, wobei ihre Arbeiten den Eindruck vermitteln, aus einer poetischen Vision heraus entstanden zu sein. Diese Ästhetik wird durch einen tiefgreifenden psychologischen Unterton untermauert, der einer Einkerbung ins Unterbewusste gleicht, wo Erinnerung und Bewusstsein in einer Synthese subjektiver und universeller Dimensionen verschmelzen.

Freess’ Hinwendung zum Dekonstruktivismus ist eine Reaktion auf die turbulenten Ereignisse der letzten Jahre, geprägt von einer globalen Pandemie und den daraus resultierenden Konflikten in Europa und dem Nahen Osten. Aus Sicht der Künstlerin haben diese katastrophalen Ereignisse, zusammen mit dem oft als unlogisch, unehrlich und chaotisch wahrgenommenen Management, das gesellschaftliche Gefüge, wie wir es einst kannten, effektiv dekonstruiert. Die tiefgreifenden Auswirkungen dieser Ereignisse haben sich erheblich auf die individuelle Psyche ausgewirkt. Die daraus resultierende Realität präsentiert sich nun als abstrakte Rekonstruktion der einstigen Elemente, was das Wesen von Freess‘ jüngstem Werk widerspiegelt. Hier führt die Abstraktion des Körpers zu bloßen Spuren seiner figürlichen Elemente und gipfelt in einer neuen und surrealen Realität. Diese künstlerische Ausdrucksform dient als kraftvoller Kommentar zur transformativen Natur der heutigen Welt und den psychologischen Folgen, die Einzelne angesichts solch tiefgreifender Umbrüche erleben.

Ein weiteres interessantes Element, das in Freess‘ jüngstem Werk auftaucht, ist die Einbeziehung von Schnitten. Ihre Zeichnungen werden von Schnitten durchzogen, die scharfen Klingen ähneln, oder sie werden zerschnitten und neu zusammengesetzt. Diese Einschnitte im künstlerischen Korpus verkörpern metaphorisch den fragmentierten Geist und fassen bewusste oder unbewusste Lücken in Erinnerung und Psyche zusammen. Jenseits der Rationalität erzeugen diese Einschnitte Gefühle des Unbehagens, der Verleugnung und des Missverständnisses. In der räumlichen Anordnung der Ausstellung überschreiten diese Einschnitte die Grenzen einzelner Kunstwerke und Körper und breiten sich über Wände und Böden aus. Diese räumliche Choreographie betont ihre unerwartete und desorientierende Wirkung auf die unmittelbare Umgebung und das Publikum. Darüber hinaus wird jedes Individuum den breiteren sozialen und politischen Prozessen unterworfen, was weiter zu den morphologischen Veränderungen und Deformationen des Körpers beiträgt – der nun als Ort historischer Einschreibungen betrachtet wird.

Beim Besuch einer Ausstellung von Maike Freess erkennt man sofort die zentrale Rolle, die Skulpturen in ihrem künstlerischen Schaffen spielen und als Mittelpunkt fungieren, um den sich die gesamte Ausstellung dreht. Ihre Fähigkeit, Ensembles zu gestalten, geht über die bloße Definition räumlicher Volumen hinaus; diese Skulpturen schneiden direkt in den umgebenden Raum ein und verleihen ihrer Arbeit eine dynamische Qualität. In ihren Skulpturen greift Freess auf einen Hintergrund aus emotionalen und geistigen Zuständen zu und bietet eine einzigartige Perspektive auf die menschliche Verfassung als Tragikomödie einer regulierten Gesellschaft. Mit eleganten, wie Zwangsjacken geschneiderten Seidenstoffen und der Darstellung eines dekonstruierten Körpers, der sich in sich selbst zurückzieht, gehen diese Skulpturen über bloße Ästhetik hinaus. Sie werden zu mächtigen Vermittlern, die Verschiebungen einfangen, gesellschaftliche Masken enthüllen und etablierte Konventionen hinterfragen, während sie zugleich tiefgründige und aufschlussreiche Kommentare liefern.

Die sensible Arbeit dieser deutschen Künstlerin beschäftigt sich eingehend mit existenziellen Fragen und untersucht die Bestandteile des Menschseins sowie die erlebten Aspekte der menschlichen Existenz. Ihre Reflexionen umfassen den Einfluss von Kognition, persönlicher Geschichte, Umwelt und politischem Kontext auf emotionale Reaktionen und Handlungen. Maike Freess‘ dekonstruierten Formen erschaffen eine Realität, die sich wie ein künstliches Memoir liest – ein Liebesbrief zwischen Körper und Äther, ein Uroboros-Tanz der spirituellen, psychologischen, humoralen und intellektuellen Dimensionen.

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